Konkrete und einfache Fragen - bisher wenige, aber ermutigende Antworten
von J.M.Mielert
Berlin, 6.1.2022 Als zum Jahreswechsel zum Schaumwein und Gebäck die Zeiger auf null Uhr zusammen fanden, trat EU-weit ein Inverkehrbringungsverbot für Titandioxid in allen Arten von Lebensmitteln in Kraft bzw. es begann die letzte Übergangsfrist von wenigen Monaten für die Industrie, den farb- und glanzspendenden Zusatzstoff aus der Nahrungskette zu entfernen. Auch die letzte Bundesregierung war Teil der Verbotsentscheidung, namentlich die Bundeslandwirtschaftsministerin a.D Julia Klöckner transportierte das Berliner Votum. Das Ende des kurz TiO2 genannten Stoffes, im Handel an dem Kürzel E171 erkennbar, war besiegelt, seit bekannt war, dass Titandioxid im menschlichen Organismus nur schwer, in Teilen gar nicht verstoffwechselt werden kann und die Substanz mit Darmbakterien eine durchaus unheilvolle Allianz einzugehen in der Lage wäre. Der Präventionsgedanke der EU-Kommisssion im Sinne des Verbraucherschutzes griff, auch wenn die schädigende Wirkung von Titandioxid in letzter Konsequenz und aus Sicht von Besitzstandswahrungsverfechtern nur vage dokumentiert und unterstellt war.
In Arzneimitteln, betroffen sind rund 91.000 oral verabreichbare Tablettenmarken, bleibt Titandioxid erlaubt bzw. Die EU-Kommission drückt sich vor einer plausiblen Entscheidung. Wider das dokumentierte Wissen um mutmasslich erbgutschädigende Wirkung wird von der pharmazeutischen Industrie das Thema in Grund und Boden verharmlost. Titandioxid schütze die eingesetzten Wirkstoffe, die Farbpsychologie und die Konsumgewohnheiten der Anwender bedingten den weiteren Gebrauch, die UV-resorbierende Funktion sei im Hinblick auf die Lagerungsfähigkeit und Haltbarkeit unverzichtbar und viele Argumente mehr haben den Weg bis in das Meinungsbild bei politischen Entscheidungsträgern gefunden. Selbst eine Patientenorganisation wie die Deutsche Parkinson Vereinigung publizierte dieser Tage ein Gutachten eines Ulmer Toxikologen, das den Einsatz von Titandioxid in Medikamenten für in Gänze unbedenklich für die Patienten hält.
Logisch ist das alles nicht.
Was in Lebensmitteln und damit in der allgemeinen Nahrungskette für den Menschen mutmasslich erbgutschädigend und damit konsequenterweise verboten ist, kann in Arzneimitteln, gar zumal ausschliesslich zu Zwecken von Produktdesign und wirtschaftliche Interessen befriedigende, jahrelange Haltbarkeit verwendet, nicht unbedenklich sein. Daher haben verschiedene Initiativen auf Klärung des Sachverhalts gedrängt, stehen aber einer schlussendlich enorm mächtigen Lobby der Pharmawirtschaft derzeit noch weitgehend hilflos gegenüber. Dem Thema mangelt das öffentliche Interesse, gut gehütete Kenntnislosigkeit der Zielgruppen ist eingepreist.
Bis jetzt!
Nunmehr hat sich ein privates Wissens- und Kommunikationsportal für neurodegenerativ Erkrankte unter der Bezeichnung DOPANET formiert und den neuen Protagonisten in der Berliner Politik Fragen gestellt. Hinter DOPANET steht ein umtriebiges Team von u.a. an der Parkinson-Krankheit betroffenen Machern, die mehrere hundert Fachärzte, Leistungserbringer in der Gesundheitswirtschaft, Journalisten, Politiker, Wissenschaftler, Verbandsvertreter und hunderte Patienten unter einem virtuellen Dach zusammen geführt und nun zum Thema in Kenntnis gebracht haben. Die Moderatoren von DOPANET sind hinreichend vernetzt, es auch mit der Pharmalobby aufzunehmen und haben sich die neuen Gegebenheiten im Rahmen des Lobbyregistergesetzes zueigen gemacht. Kaum galt in der Silvesternacht das neue Transparenzgesetz, stehen u.a. zwei DOPANET-Protagonisten als Einzelmitglieder in der Liste von eingetragenen Interessenvertretern, weitere werden folgen. Die Initiative hat das Thema Titandioxid in Arzneimitteln in den letzten Wochen bis in Agenturen wie MEDWATCH, die dpa oder konkret in Zeitungen wie die Rheinische Post transportiert und fordert nunmehr u.a. von Mitgliedern des Bundestages Antworten auf Einzelanfragen ein, warum mutmasslich der Patentschutz hinter dem allgemeinen Verbraucherschutz zurück stehe. DOPANET fragt ganz unverhohlen an, wieso einem Normalkonsumenten der Schutz der EU-Kommission zuteil wird, Titandioxid aus letzthin nicht überlebenswichtigem Käse oder Süssigkeiten zu entfernen, nicht aber dem Patienten, gar dem chronisch Erkrankten, der auf eine Vielzahl von Titandioxid-enthaltenden Medikamente alternativlos angewiesen ist.
Die Fragen sind, so plakativ sie gestellt sind, berechtigt. Das haben auch die ersten Stellungnahmen von Mitgliedern des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages abgebildet. So schreiben die FDP-Politiker Katrin Helling-Plahr und der ganz neu im Bundestag sitzende Maximilian Funke-Kaiser den Appell an die Industrie nieder, längst existierende Alternativen zu Titandioxid zu favorisieren. Helling-Plahr und Funke-Kaiser, die sehr dezidiert Alternativen sogar benennen, verwahren sich vor der Differenzierung von allgemeiner Verbraucher- und expliziter Patientensicherheit. Wo offenkundig erste FDP-Vertreter zielführend das Thema reflektieren, hüllt sich eine der führenden Akteure der ehemaligen Bundesregierung in Schweigen. In knappen Sätzen gibt Julia Klöckner zu verstehen, man könne sie heute nur noch zu Themen um ihr Wahlkreismandat und zu wirtschaftspolitischen Fragen im Rahmen ihrer Tätigkeit als wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion anfragen.
Die DOPANET-Macher haben Einzelanfragen an über 60 Abgeordnete hinauf bis zum Bundesgesundheits- und zum Landwirtschaftminister in Umlauf gebracht. Unter der Internetseite http://www.titandioxid.org werden die Antworten publiziert. Viele Fragen - kaum Antworten! Selbst die Vorsitzende im Ausschuss für Recht und Verbraucher, die sonst durchaus netzwerkaffine Renate Künast von B90/Grüne, hat die Einzelanfragen bisher unbeantwortet gelassen, nicht minder ihr Kollege Cem Özdemir, aber auch SPD-Schwergewichte wie Prof. Edgar Franke, inzwischen Staatssekretär im Gesundheitsministerium.
Schützenhilfe erhält die Communiity nun von einem Mann, der es wissen muss: der international vernetzte Wissenschaftler, Autor, Arzt und Pharmakologe Prof. Harald H.H.W. Schmidt aus Aachen hat sich ebenfalls als Einzelperson in das neue Lobbyregister eintragen lassen und wird als einer der führenden Köpfe im Bereich Zukunftsmedizin den umtriebigen Netzwerkern von DOPANET die Hand reichen.
Hintergrund/ Transparenz:
Eine Initiative von DOPANET Wissen & Kommunikation
allgemeine Anfragen: anfrage@titandioxid.org
allgemeine Hinweise und Kritiken: kritik@titandioxid.org
Presseanfragen: presse@titandioxid.org
DOPANET Wissen & Kommunikation
Landsberger Allee 131c, 10369 Berlin
Postsammel-Adresse: Postfach 1501, 25735 Heide
Tel.: 030 - 397 72 83-0
http://www.dopanet.com und http://www.amovista.com
EMail: info@dopanet.com